Als Saisonabschluß habe ich mir dieses Jahr den Ironman-70.3 in Koper/Slowenien herausgesucht (1,9km swim – 90km bike – 21km run). Ein Grund für genau dieses Rennen war – neben dem späten Saisonzeitpunkt Ende September – mein Interesse an der Premierenveranstaltung in diesem landschaftlich sehr schönen Land. Am Vortag hätten die relativ hohen Wassertemperaturen die Verwendung des Neoprenanzugs knapp verhindert. Doch zum Glück hat eine leichte Abkühlung im Laufe des Samstags bewirkt, dass beim Schwimmen im Meer der Neoprenanzug doch erlaubt war – ein großer Vorteil gerade für die etwas schwächeren Schwimmer. Zum Schwimmen gibt es wenig zu erwähnen: Der „Rolling-Start“ hat allzu dichtes Gedränge verhindert und ich habe schnell meinen Rhythmus gefunden. Die Sichtweite im Wasser war prima und die Orientierung war einfach. Meine Zeit von 35:47min geht durchaus in Ordnung, insbesondere weil Schwimmstrecke mindestens 100m zu lang war.
Auch der Wechsel aufs Rad hat – ebenso wie der 2.Wechsel später zum Laufen – zügig und unspektakulär geklappt. Ein wenig Bedenken hatte ich wegen der zahlreichen Änderungen beim Radfahren: Sowohl das Zeitfahrrad mit elektronischer Schaltung und anderem Sattel ist brandneu, das pedalbasierte Leistungsmesssystem ist noch neuer ebenso wie der ausgeliehene Zeitfahrhelm. Glücklicherweise erwiesen sich die Bedenken als unbegründet, alles hat wunderbar funktioniert. Die Radstrecke ist sehr interessant. Die ersten 25km sind flach und führen teilweise direkt am Meer entlang, davon ein größerer Teil in Italien. Danach folgen zwei längere Anstiege und viele kürzere giftige Anstiege, die sich auf insgesamt knapp 1300 Höhenmeter addieren. Streckenabschnitte mit schlechtem Fahrbahnbelag, steile Abfahren von bis zu 15% Gefälle gefolgt von engen Abzweigungen und einige künstliche Bodenschwellen erfordern hier volle Konzentration. Besonders erwähnenswert ist hier die extrem enthusiastische Anfeuerung von den Zuschauern entlang der Radstrecke und v.a. von den freiwilligen Helfern an den Verpflegungsstellen. Meine Zeit von 2:43h für die 90km hat mir immerhin die 12.Radzeit unter mehr als 170 Startern in meiner Altersklasse beschert.
Beim Laufen habe ich schnell gemerkt, dass das anspruchsvolle Radfahren Spuren hinterlassen hat. Dennoch kam ich sofort in einen flotten Rhythmus und konnte das Laufen sehr konstant durchziehen. So waren z.B. die Kilometerzeiten im letzten Drittel nur rund 5 Sekunden langsamer als die Kilometerzeiten in der ersten Hälfte des Laufens. Insbesondere der 2.Teil der Laufstrecke ist sehr attraktiv. Hier geht es direkt am Meer entlang in das hübsche mittelalterliche Städtchen Izola. Ebenso wie die Schwimmstrecke war auch die Laufstrecke deutlich zu lang, so dass man von meiner Laufzeit von 1:40h bestimmt 2-3 Minuten abziehen muss. Kurios war hier, dass es vom 21km-Schild bis ins Ziel noch ziemlich genau lange 600m waren. Mit einer Gesamtzeit von 5:05h wurde ich 12. in meiner Altersklasse. Obwohl ich auf eine Top10-Platzierung gehofft hatte, bin ich aufgrund des sehr starken Teilnehmerfeldes durchaus zufrieden. Ein außergewöhnlich schönes Buffet im Finisherbereich und eine ebenso außergewöhnlich lange und gründliche Massage haben das Rennwochenende abgerundet. Insgesamt kann ich dieses Rennen auf jeden Fall sehr empfehlen. Nun freue ich mich über eine kurze Übergangsphase mit etwas geringeren Trainingsumfängen, bevor es mit voller Kraft und Motivation in die Saisonvorbereitung für 2019 geht.
Euer Frank